PALMER :Exit 259

 

Sie erreichten Exit 259, und der Cop winkte und fuhr ab.

Hinein in die Ortiz Mountains, die so dunkel waren,

wie er sich sein Leben nach dem Tod vorstellte.

Inhalt

 

Joshua Palmer hat in seinem Leben schon viel einstecken müssen, aber der Tod einer jungen Frau in Shanghai macht ihm besonders zu schaffen. So passt es ganz gut, dass Interpol ausnahmsweise keinen dringenden Fall für ihn hat. Er nutzt die Zeit und kümmert sich um sein Land und um einen zugelaufenen Wolfshund, der so ist wie er selbst: scheu, misstrauisch und verletzt.

Mehr will Palmer nicht. Und ganz bestimmt will er nicht in die Angelegenheiten anderer hereingezogen werden. Doch dann verschwindet im nahegelegenen Indianerreservat ein Cop des Albuquerque PD und mit ihm eine Tasche. Darin: eine viertel Million Dollar.

Palmer findet genau diese Tasche auf seinem Land, versteckt unter seinem alten Trailer von, da ist er überzeugt, seinem stänkernden Nachbarn, dem Cop der Stammespolizei Mark New Holy. Palmer will weder mit dem Geld, noch mit seinem Nachbarn zu tun haben, aber dafür ist es bereits zu spät. Eine Anwältin erzählt ihm von jungen Indianerinnen, die seit neuestem aus Albuquerque verschwinden, ein Ermittler der Staatsanwaltschaft fragt sich, was Palmer mit seinem korrupten Chef zu tun haben könnte, und irgendwo in den Ortiz Mountains wartet ein Indianer, groß wie ein Baum und stumm wie ein Fisch, der von Palmer das Geld zurückholen und ihm bei dieser Gelegenheit auch gleich den Hals durchschneiden will.

Aber Joshua Palmer befindet sich auf dem Höhepunkt einer langen und erfolgreichen Karriere. Eine Karriere, die ihn zum Alptraum macht für jeden, der sich mit ihm anlegt. Oder junge Indianerinnen verschwinden lässt ...

Leseprobe

 

Sein Blick auf den Tacho und zurück auf die Straße.

Hundertzwanzig Meilen pro Stunde.

Vielleicht würde er es ja doch schaffen.

Shit, besser wäre es.

Er hatte die Interstate gewählt, weil sie die schnellere der beiden Verbindungen zwischen Albuquerque und Santa Fe war. Die andere, Highway Vierzehn, war zwar nicht sehr viel länger, aber die Vierzehn schlängelte sich durch die Berge, die Fahrt nach Santa Fe dauerte daher fast doppelt so lange. Und das war für ihn heute keine Option.

Was er verdammt bedauerte. Denn wäre er früher losgekommen, er hätte wieder in Benson Trail halten und mit Dana oder Ana oder wie sie hieß einen Drink nehmen können, wie am vergangenen Sonntag, sie einen Dark'n'Stormy – Dark Rum und Ginger Beer, er hatte nachfragen müssen – und er seinen Old Fashioned; die Kleine hatte an seinem Arm gehangen und ihm zugeflüstert, sie würde auf Cops wie ihn stehen, groß und stark und in dieser tollen Uniform, und sie wäre an fast jedem Wochenende in der Tavern, ob er eigentlich jemanden irgendwo hätte? Und er hatte sich zu ihr gebeugt, ganz nahe an ihren Ausschnitt und an ihr Ohr, Spielt das eine Rolle, Baby? Und sie hatte gelacht und den Kopf ...